Glockenbeiern

Was ist Glockenbeiern? Glocken werden heute in der Regel von einem Motor angetrieben und schwingend in einem festen Rhytmus geläutet. In früheren Zeiten gab es dagegen eine Vielzahl von anderen Läutesitten, von denen beim Glockenkonzert einige vorgestellt werden sollen.
Beiern nennt man das rhythmische Anschlagen der ruhenden Glocke. Der Klöppel wird bis kurz vor den Glockenrand gezogen und mit Seilen arretiert. Dann braucht der Glöckner nur noch fest am Seil zu ziehen und kann die Abfolge und die Anschlagstärke des Tones beeinflussen. Diese Läutesitte gibt es bis heute am Niederrhein, aber auch in Dänemark, Russland, Slowenien und Spanien, sowie in Jerusalem und Bethlehem. Programm des Glockenkonzertes der Basilika: Melodie-Beiern mit 4 Glocken (des’ – es’ – f ’ – as’)
Die Glocken werden durch Seile nach Art eines Glockenspieles angeschlagen.
Motive: “Nun jauchzt dem Herren alle Welt”, “Freu’ dich du Himmelskönigin”, “Zu dir o Gott erheben wir” Rheinisches Kirmesbeiern mit 3 Glocken (es’ – f ’ – as’)
Glocken-Schlagen zu Hochfesten und Feiertagen in rhythmischer Abfolge. Ein freier Refrain wird durch kleine musikalische Einheiten variiert. Westfälisches Nachtsangläuten (des’ – es’ – f ‘)
Eine Glocke (es’) wird schwingend geläutet, sie gibt den Rhythmus vor; zwei andere Glocken werden dazu im Gegentakt angeschlagen. Russisches Taktläuten (Swon) mit 5 Glocken (b° – des’ – es’ – f ‘ – as’)
Glocken in Russland sind starr aufgehängt und werden in unterschiedlichen Rhythmen angeschlagen. Die großen Glocken geben den Takt vor. Kluniazenserläuten (mit allen 6 Glocken der Basilika)
Diese Art des schwingenden Läutens, bei der die Glocken nacheinander ertönen, trägt den Namen KLUNY, dem größten Benediktiner-Kloster in Burgund. Sie entspringt den Läute-Ordnungen der großen mittelalterlichen Kirchen und Klöstern. Da es den Glockengießern damals nicht immer gelang, eine vielstimmige Harmonie aus mehreren Glocken zu erreichen, wurden diese nacheinander einzeln geläutet, um Dissonanzen zu vermeiden. Natürlich sind heute Glocken sauber aufeinander abgestimmt, doch die alte Läutesitte hat dennoch ihren Reiz und wird an hohen Festtagen noch in mehreren Benediktiner-Abteien Deutschlands gepflegt.

  NameOrtTonGewichtDurchmesserGießereiGussjahr
1 hören St. Marcellinus & Petrus Südturm 3300 kg 174 cm Otto 1925
2 hören St. Maria Nordturm des‘ 2100 kg 144 cm Otto 1925
3 hören St. Johannes Nordturm es´ 1600 kg 127 cm Otto 1925
4 hören St. Bartholomäus Nordturm 1300 kg 110 cm Otto 1925
5 hören St. Laurentius Nordturm as´   650 kg  98 cm Otto 1950
6 hören St. Benedikt Engelsturm b´    410 kg  86 cm Rincker 1999
Glocken der Basilika
Name TonGewichtDurchmesserGießerGussjahr
St. Marcellinus & Petrus3300 kg174 cmOtto1925
St. Mariades´2100 kg144 cmOtto1925
St. Johanneses´1600 kg127 cmOtto1925
St Bartholomäus1300 kg110 cmOtto1925
St. Laurentiusas´650 kg98 cmOtto1950
St. Benedikt410 kg86 cmRincker1999
Glocken der Basilika