St. Benedikt Glocke

Am 05.11.1999 begab sich eine fünfzehnköpfige Abordnung der Basilika-Pfarrei zusammen mit Kaplan Stefan Selzer auf die Reise nach Sinn, wo am frühen Nachmittag Glockengießermeister Rincker nach Segnung der in der Dammgrube befindlichen sieben Glockenformen durch Kaplan Selzer das Replikat der historischen Glocke von 1599 erfolgreich goß.
Fast genau einen Monat später, am 04.12.1999, weihte der Generalvikar der Diözese Mainz, Dr. Werner Guballa, in der Vorabendmesse zum 2. Adventssonntag die neue Glocke auf den Namen „St. Benedikt“ in Bezug auf die 1803 aufgelöste Benediktinerabtei Seligenstadt. In seiner Ansprache sagte Dr. Guballa:
„Diese Nachbildung spannt unsichtbare Fäden mit Ihrer Vorgängerin, sie ist ein gesegneter Klang für diese Stadt, von dieser Kirche ausgehend. Immer wieder: Ihr seid von Gott gerufen! (…) Sie soll die Säumigen mahnen, die Mutlosen aufrichten, die Trauernden trösten, die Glücklichen erfreuen, es sollen alle gesegnet sein, zu denen der Ruf dieser Glocke dringen wird.“
Zuvor hatte Glockensachverständiger Günter Schneider die neue Glocke in allen Einzelheiten geprüft und für sehr gut befunden. Vor der Weihe erläuterte er den zahlreich anwesenden Gemeindemitgliedern den Neuguss:
„Die Glocke besitzt den Schlagton b´, sie hat einen Durchmesser von 86,5 cm und ein Gewicht von 410 kg, sie kann sowohl als solistische Glocke als auch als kleinste Glocke im Gesamtgeläute  (Plenum) dieser Basilika eingesetzt werden. Der Nachhall des tiefsten Tones beträgt 1,5 Minuten. Die Inschriften sind von der historischen Glocke übernommen, bzw. kopiert worden. Die Vorderseite ziert ein Medaillon des Hl. Benedikt, auf der Rückseite wurde folgende Inschrift ergänzt: „Arbeitskreis Glocke 1599  Zum vierhundertjährigen Jubiläum der historischen Glocke von Hieronymus Hack“. Gießerzeichen der Fa. Rincker, sie ist die 19298 Glocke der Gießerei Rincker.
In der darauffolgenden Woche wurde zuerst das restaurierte Joch (1880), sowie die Läutemaschine, Klöppel und Seilrad mit zwei Flaschenzügen von Hand in den Engelsturm aufgezogen.
Am Morgen des 10.12.1999 vor den Hauptaltar verbracht, entschwebte die Glocke alsbald den staunenden und begeisterten Blicken der Anwesenden in der Kuppel des Engelsturmes. Etwa eine dreiviertel Stunde war nötig, sie an ihren vorgesehenen Platz im Glockenstuhl zu hieven. Nach dem Motor, Elektrik, Seilrad und Klöppel montiert waren, erklang kurz vor halb drei nachmittags zum ersten Mal ein Probeläuten. Offiziell wurde die St. Benediktglocke der Gemeinde vor den Christmetten an Hl. Abend durch alleiniges Vorläuten vorgestellt, danach vereinigte sich ihr Klang mit den anderen Glocken der Basilika zu einem nun sechsstimmigen, insg. 9360 kg schweren prächtigen Plenum.

Die Glocke wird gegossen:

Aufhängungsarbeiten in der Basilika: