Prüfen der Glocken

Am  Freitag, dem 27. Oktober 2006, wurden die Glocken von Günter Schneider, dem Glockensachverständigen des Bistums Mainz, in der Glockengießerei des Klosters Maria Laach hinsichtlich der Tonqualität und der äußeren Erscheinung geprüft. An diesem Tag wurden die Glocken auch wieder nach Seligenstadt, ihrem „Geburtsort“, zurückgebracht.

Messen der Nachhalldauer

Die Glockenbronze ist in Ordnung, wenn die Nachhalldauer in Sekunden mindestens gleich dem unteren Durchmesser (in Zentimeter) der Glocke entspricht.

Nachhalldauer Josefsglocke

Thomas Knapp schlägt die Josefsglocke dreimal an. Die Nachhalldauer der Glocke misst Günter Schneider mit seiner Armbanduhr. Er misst etwa 40 Sekunden. Da der Durchmesser der Glocke 38 cm beträgt, ist die Glockenbronze in Ordnung.

Prim und Terz der Josefsglocke werden gemessen

Prim und Terz werden einer Hörprüfung unterzogen und als gut bewertet.

Nachhalldauer Wendelinusglocke

Joachim Rühl schlägt die Wendelinusglocke dreimal an. Die Nachhalldauer der Glocke beträgt etwa 38 Sekunden. Auch hier ist die Glockenbronze in Ordnung.

Unterton bestimmen

 Es wird der Unterton bestimmt, der als längster Ton nachhallt. Ihn kann man isolieren, indem man die Glocke mit der Faust anschlägt. Zur genauen Bestimmung des Tons wird er mit der Stimmgabel erzeugt und die Glocke antwortet mit ihrem Resonanzton. Bei einem Ton außerhalb des Resonanztons antwortet die Glocke überhaupt nicht. Bei dem Ton B antwortet die Josefsglocke schon.

Unterton B plus 4

Bei der Josefsglocke wird der Unterton “B plus 4” mit der Stimmgabel ermittelt.

Erläuterung des Ergebnisses

Günter Schneider erläutert die Messergebnisse, die er in einem Protokoll aufgeschrieben hat.

Abschlussbericht von Günter Schneider

“Der Guss ist gelungen. Der Ton ist nach Vorgabe getroffen. Die Schlagtonlinie reiht sich in den Bereich der Basilika ein. Das war auch die Vorgabe, vom Schlagton her. Es könnte also nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, zumindest die Josefsglocke, mitgeläutet werden, zur Oktav der Benediktglocke und zur zweiten Oktav der großen Glocke. Also das ist eine Linie.
Und vom Äußeren her sind die Spuren des Rohgusses zu erkennen. Es wurde also da nicht nachgeschliffen, weder innen noch außen. Die Innschriften sind deutlich zu lesen, zu erkennen und auch die Embleme. Es gibt ganz kleine Missgeschicke, die toleriert werden können und insgesamt ist der Glockenguss gelungen und die Glocken können zur Weihe freigegeben werden. Eine letztliche Abnahme des ganzen Projektes kann erst stattfinden, wenn die Glocken auch tatsächlich im Turm dann läuten.”